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Eine Personalentwicklungssoftware einführen

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Viele Versuche, eine PE-Software erfolgreich einzuführen, scheitern. Um dies zu verhindern ist eine reibungslose Implementierung ein entscheidender Erfolgsfaktor, wofür jedoch ein gut strukturierter und durchdachter Prozess erforderlich ist. Dieser Faktor wird leider oftmals unterschätzt. Machen Sie es besser, indem Sie sich über den richtigen Prozess informieren.

Was bei der Vorbereitung zu beachten ist

Eine problemlose Einführung ist insbesondere auch in Bezug auf die langfristige Akzeptanz und Nutzungsbereitschaft gegenüber dem neuen System relevant. Hierbei spielt der Faktor Zeit eine besonders wichtige Rolle. Zieht sich eine Systemeinführung aufgrund fehlender Strukturiertheit stark in die Länge, kann dies die Akzeptanz negativ beeinflussen.

Doch wie funktioniert nun eine erfolgreiche Software-Einführung?

Zunächst einmal sollten Sie bereits vor einer Solchen die Ausgangssituation analysieren, um festzustellen, was für eine Software Sie eigentlich brauchen. Zudem sollten Sie klären, welche Anforderungen es gibt und was Sie allgemein durch das neue System für Ihr Unternehmen erreichen möchten.

Um eine reibungslose Implementierung zu gewährleisten ist es ebenfalls notwendig, einige Rahmenbedingungen im Vorfeld abzuklären. Zum Beispiel, wer die konkreten Ansprechpartner:innen im Unternehmen für die Einführung des Systems sind und welche Priorität die Implementierung im Vergleich zu anderen täglich anfallenden Arbeitsaufgaben oder anderen Projekten besitzt.

Sobald die Anforderungen, Ziele und Rahmenbedingungen geklärt sind und Sie die passende Software hierzu gefunden haben, kann die Einführung starten.

Der Implementierungsprozess

Für eine möglichst problemlose Softwareeinführung in der Praxis hat sich der folgende Prozess mit sechs Phasen bewährt:

Phase 1: Kick-off

Die Phase startet mit einem gemeinsamen Kick-off-Meeting von Kunde und Softwareanbieter. Hier findet die Abstimmung bezüglich des Projektvorgehens, der Datenanforderungen sowie des Zeitplans statt. Anschließend startet der Kunde mit der Zusammenstellung der erforderlichen Daten.

  • Empfohlene Dauer der Phase: 2 Wochen

Phase 2: Grundsetup

Während dieser Phase sollte das Grundsetup des Systems hinterlegt werden, wie zum Beispiel das Corporate Design und erste Konfigurationen. Außerdem sollten alle Zugänge erstellt werden und es sollte eine enge Zusammenarbeit mit dem Kunden stattfinden.

  • Empfohlene Dauer der Phase: 1 Woche

Phase 3: Konfiguration

In dieser Phase kann ebenfalls ein gemeinsamer Workshop hilfreich sein, bei dem alle noch offenen Fragen zum Thema Datenanforderungen usw. geklärt werden. Zudem werden weitere Anpassungen sowie Prozesse definiert und der weitere zeitliche Ablauf bzw. die Terminplanung sollte noch einmal abgestimmt werden.

Empfohlene Dauer der Phase: 2 Wochen

Phase 4: Einrichtung

Während dieser Phase werden grundlegende Bausteine des Systems geklärt, wie zum Beispiel auf welchem Weg die Stammdaten importiert werden oder wie die einzelnen Funktionen des Systems konkret angewendet werden können.

In dieser Phase empfiehlt sich ebenfalls wieder ein gemeinsames Meeting oder ein Workshop von Kunde und Softwareanbieter zur Besprechung aller Anliegen und Rückfragen.

  • Empfohlene Dauer der Phase: 6 Wochen

Phase 5: Pilotierung

Nach der Einrichtungsphase ist eine Pilot Durchführung absolut empfehlenswert, um zu überprüfen, ob alles den Anforderungen entspricht und realisierbar ist. Der Softwareanbieter sollte Sie hierbei bei der Konzeption, Durchführung und Betreuung unterstützen.

  • Empfohlene Dauer der Phase: 2 Wochen

Phase 6: Go-live

Wenn alle Phasen bis hierhin erfolgreich durchlaufen sind, steht der Live-Schaltung des Systems nichts mehr im Weg. Alle Zugänge können versendet werden und die Software kann nun in der Praxis gestartet werden.

  • Empfohlene Dauer der Phase: 1 Tag

 

Evaluation und Feedback

Die Software ist implementiert und der Prozess wurde erfolgreich mit der Live-Schaltung des Systems beendet. Und was nun? – Eine Feedbackschleife starten. Denn der Prozess sollte nach dem Abschluss auf jeden Fall noch einmal evaluiert werden, um zu überprüfen, ob alle gesteckten Ziele auch wirklich erreicht wurden. 

Der Softwareanbieter sollte sich zudem ein Feedback vom Kunden darüber einholen, wie dieser die Implementierung erlebt hat, was gut, aber vielleicht auch schlecht lief und vor allem, wie gut die Anwendung des Systems im Unternehmen tatsächlich funktioniert.

Nichts ist schlimmer als eine Systemimplementierung, die im Nachhinein umsonst war, weil der Kunde das System dann doch nicht nutzt, weil er es nicht verstanden hat oder der Austausch mit dem Softwareanbieter mangelhaft war.

Das Feedback und die Evaluation des Prozesses im Nachhinein sind also ebenfalls essenzielle und langfristige Erfolgsfaktoren für die Einführung eines neuen Systems, die leider viel zu oft vernachlässigt werden.

Mithilfe dieser groben Anleitung wünschen wir Ihnen eine erfolgreiche Software-Einführung!

Über die Autorin

Michelle-Sophie Lorenz, B.A. im Bereich Betriebswirtschaftslehre mit Fachrichtung Personalwirtschaft und Personaldienstleistungen (dual). Durch ihre über dreijährige Arbeit in der Personalabteilung eines großen, internationalen Konzerns kennt sie die Wichtigkeit und Notwendigkeit einer effizienten und nachhaltigen Personalentwicklung und deren Prozesse.

Frau Lorenz ist mittlerweile Teil des Evalea-Teams. Die Evalea GmbH ist ein Softwareanbieter im Bereich Personalentwicklung. Die ganzheitliche PE-Software mit acht inkludierten Modulen, ermöglicht eine erfolgreiche und effiziente Entwicklung von Menschen in Unternehmen. Die wissenschaftlich fundierte und praxisnahe Software verknüpft alle strategischen Bereiche der Personalentwicklung und digitalisiert die entsprechenden Prozesse.   

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HR Business Partner: Qualifizierung notwendig

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Nicht alle HR Business Partner werden ihrer anspruchsvollen Rolle an der Schnittstelle von HR und Business gerecht. Um diese ausfüllen zu können, ist gezielte Qualifizierung notwendig. Wie die Vermittlung zwischen Business und Personalmanagement gelingt.

HR Business Partner zwischen Wunsch und Wirklichkeit

HR Business Partnern fällt es nicht immer leicht, die HR- und Business-Perspektive miteinander zu verbinden. Sie laufen entweder Gefahr, ihren Ansprechpartnern in der Linie diktieren zu wollen, was aus HR-Perspektive für richtig zu halten ist. Oder sie machen sich mit dem Business gemein und werden als Verbündete gegen als starr und unpassend empfundene Vorgaben des Personalbereichs vereinnahmt.

Doch Unternehmen brauchen starke HR Business Partner, die in der Lage sind, die Expertise und die Services des Personalbereichs im Sinne des Geschäfts produktiv zu machen. Business Partnering macht den gesamten Personalbereich zum Partner des Geschäfts.

HR Business Partner: Mit Identität und Profil den Erwartungen gerecht werden

Viele Unternehmen wollen ihren Personalbereich in diese Richtung transformieren, fragen aber nicht danach, was ein HR Business Partner wissen und können muss, um seiner Rolle gerecht zu werden. Die Folge: Der Rolle fehlt die Identität und ein überzeugendes Profil. Doch beides ist notwendig, um HR Business Partner zu gesuchten Ansprechpartnern zu machen, die für ein starkes Leistungsversprechen stehen.

In Zeiten von Digitalisierung, Krisenmanagement und dem Wunsch nach mehr Agilität wird viel von HR Business Partnern erwartet: strategische Initiativen, Restrukturierungen etc. Aufbruch und Umbruch, wohin das Auge sieht. HR Business Partner sind in diesem Kontext gefordert, die Business-Agenda mit den richtigen personalwirtschaftlichen Maßnahmen zu flankieren.

Es gilt, eine geschäftsorientierte Personalstrategie zu entwickeln und mit wirkungsvollen Lösungen zu hinterlegen. Die Themen reichen von der Personalbedarfsplanung, über Recruiting und arbeitsrechtliche Fragestellungen bis hin zur Unterstützung bei Change-Projekten.

HR Business Partner: End-to-end-Perspektiven auf HR-Produkte

HR Business Partner sind alles in allem gefordert, dem Business eine End-to-end-Perspektive auf HR-Produkte und -Services zu bieten und anhand faktenbasierter Analysen zu beraten und zu begleiten. Das heißt aber auch: Geschäftspläne aus HR-Sicht kritisch zu hinterfragen und bei Bedarf passgenaue Lösungen zu modellieren. Erst durch die Kombination beider Aspekte hat der Business-Partner eine souveräne Position, um glaubwürdig einen substanziellen Beitrag zum Geschäftserfolg versprechen zu können.

Qualifizierung als Grundlage für die Performance von HR Business Partnern

Um diese Leistungsversprechen einzulösen, braucht ein HR Business Partner vielfältige Kompetenzen. Deshalb sollte man nicht nur an einem Rädchen drehen, sondern eine Qualifizierungsoffensive starten. Fünf Felder sind dabei von besonderer Relevanz:

1. Rollenbewusstsein

Hier geht es darum, den HR Business Partnern zu vermitteln, was das Geschäft und die Führungskräfte von ihnen erwarten, und wie sie als Gesicht und Stimme des HR-Bereichs dieser Erwartung entsprechen. Dazu sollten sie ganzheitlich denken und als generalistische Key Accounts der HR-Funktion handeln. Sie müssen also lernen, wie sie im Schulterschluss mit den HR-Experten und -Service-Einheiten deren Leistungen so mobilisieren, dass sich wirkungsvolle Lösungen im Sinne des Geschäfts und des Gesamtunternehmens ergeben. Am besten geschieht dies in praxisnahen Lernformaten, in die Vertreter des Geschäfts eingebunden sind.

2. Verhandlungsführung

Die Suche nach Lösungen erfordert konstruktive, sachorientierte Kommunikation. HR Business Partner vertreten in Diskussionen die personalwirtschaftliche Position und sollten diese durch eine faktenbasierte Argumentation transportieren. Schulungen, die das strategische Selbstverständnis stärken, sowie die Simulation von Konfliktsituationen und Eskalationsprozessen sind hier zielführend.

3. Geschäftsverständnis und HR Analytics

Die besten Argumente in der Kommunikation mit dem Geschäft basieren auf Zahlen, Daten und Fakten. Hier helfen Geschäftsverständnis und die Fähigkeit, die Sprache des Geschäfts zu sprechen. Dazu braucht es Schulungen mit Blick auf Business Analytics, Finanzkennzahlen und Personalcontrolling – neudeutsch „People Analytics“. Mit diesem Rüstzeug lernen HR Business Partner, im Rahmen alternativer Szenarien personalwirtschaftliche Implikationen der Business-Agenda zu benennen und entwickeln die Kompetenz, Risiken für das Geschäft zu identifizieren sowie aus personalwirtschaftlicher Sicht zu managen.

4. Change Management

Ein faktenbasiertes HR-Risiko- und Chancen-Management entscheidet auch über den Erfolg von Veränderungs- und Transformationsvorhaben. Ein strategischer, organisatorischer und kultureller Wandel kann nur gelingen, wenn HR Business Partner die Lage analytisch erfassen und in eine gezielte HR-Management-Agenda übersetzen. Die Auseinandersetzung mit Best-Practice-Beispielen hilft dabei, die benötigten Fähigkeiten zu erwerben.

5. Digitalisierung

Große Sprünge oder kleinere Schritte – ohne die richtigen Methoden können beide Ansätze in eine falsche Richtung gehen. Für die Herausforderungen digitalen Wirtschaftens braucht es innovative HR-Produkte und -Services, die das Ergebnis entsprechender Methodenkompetenz sind. HR Business Partner können entsprechende Innovationsprozesse nur anzustoßen, wenn sie Erfahrungen mit zielgruppenzentrierten Ansätzen wie Design Thinking, Customer Journeys oder Employee Experience sammeln. Sie helfen, neue Strategien und Lösungen einzubringen, auf die Organisationen im Zuge der Digitalisierung angewiesen sind.

HR Business Partner: Maßgeschneiderte Qualifizierung und Erfolgsmessung

Leider ist es nicht damit getan, alle Rolleninhaber durch ein Standardprogramm zu schleusen. Statt Weiterbildung nach dem Gießkannenprinzip sollten sich sowohl Umfang als auch Schwerpunkt der Qualifizierungsmaßnahmen nach den Bedürfnissen der Organisation richten. Gewährleistet wird das durch Dialoge mit den Kunden und anderen Stakeholdern der HR Business Partner.

Wurden HR Business Partner auf diesen überfachlichen Qualifizierungsfeldern fit gemacht, stellt sich die Frage nach der Bewertung ihres Beitrags zum Geschäftserfolg. Ein probates Mittel dafür ist die Befragung der internen Kunden: Welchen Beitrag hat der HR Business Partner zum Geschäftserfolg geleistet? Konnte der HR Business Partner den Führungskräften der jeweiligen Geschäftsbereiche helfen, die Performance ihrer Teams zu verbessern?

Antworten auf Fragen wie diese lassen erkennen, ob ein HR Business Partner seinen Stellenanforderungen gerecht wird und wo er noch besser werden sollte. In ihnen sollten sich jene Parameter wiederfinden, die auch für die jeweils von den HR Business Partnern betreuten Manager gelten – also Umsatz, Margen, Innovationsziele etc. Schließlich geht es um das Ziel, einen markanten Beitrag zum Erreichen der Geschäftsergebnisse zu leisten.

Fazit: Impact entfesseln und zu einer neuen Sicht auf HR beitragen

Von diesem Ziel sind die HR Business Partner in vielen Unternehmen noch ein Stück entfernt. Durch die hier angesprochenen Qualifizierungsmaßnahmen in Kombination mit der entsprechenden Erfolgsmessung, die sich auch auf die Vergütung auswirkt, lässt sich dies jedoch ändern. Dies anzugehen ist lohnenswert, denn am Ende geht es um nichts Geringeres als darum, den wertvollen Impact von HR auf das Business zu entfesseln und für eine neue Sicht des Business auf die HR-Funktion zu sorgen.

Über die Autoren:

Johannes Brinkkötter ist seit Juli 2018 Partner und Mitglied der Geschäftsleitung der hkp/// group. Zuvor war der Rechtsanwalt in unterschiedlichen Fach- und Führungspositionen in zwei branchenführenden DAX-Konzernen tätig, u.a. von 2005 bis 2012 als Managing Director der BASF Services Europe sowie ab 2012 als SVP HR Services und Mitglied des HR Boards bei E.ON.

Marc Popic ist seit Januar 2022 bei der hkp/// group und als Senior Director tätig. Vor seinem Einstieg war er fast 20 Jahre lang in leitenden HR-Positionen bei drei großen multinationalen Unternehmen in mehreren Branchen tätig, wobei sein Schwerpunkt auf der Umgestaltung und Weiterentwicklung von HR-Organisationen sowohl in strategischer als auch in operativer Hinsicht lag.

Andrea Sattelmayer ist seit November 2017 bei der hkp/// group als Senior Manager tätig. Seitdem unterstützt sie als Senior Contributor / Projektleiterin mehrere HR Transformationsprojekte mit besonderem Fokus auf die Dimensionierung der HR Funktion und die Detaillierung der verschiedenen HR Rollen.

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Wie sich das Personalmanagement wandelt

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Digitalisierung und Automatisierung schreiten voran und bringen Veränderung mit sich. Auch wenn sich die pandemische Lage weitestgehend wieder der Normalität annähert, hat sie der Digitalisierung im Personalwesen einen ungeahnten Schub verliehen. Die Folge: Es wurden neue Formen der Kommunikation und Zusammenarbeit kreiert und etablierte Führungsmodelle in Frage gestellt. Wie kann sich das Personalmanagement bestmöglich für die Zukunft wappnen?

Remote Work – der bessere Standard?

Mit dem Ausbruch der COVID-19 Pandemie mussten Unternehmen weltweit ihre Arbeitnehmer schützen. Innerhalb kürzester Zeit wurde die notwenige Infrastruktur geschaffen, um die Arbeit aus dem Home-Office grundsätzlich zu ermöglichen. Das Ergebnis: Vieles ging digital sogar besser.

Eine Umfrage der Bitkom Research von 2022 beschäftigte sich mit der Frage, inwieweit die Nutzung digitaler Technologien insbesondere Wissensmitarbeitenden dabei geholfen hat, besser durch die Pandemie zu kommen. 69% der Befragten gaben eine Verbesserung bei dem Punkt „Arbeit“ an.  Die Arbeit in den eigenen vier Wänden wird oft als angenehm empfunden. Keine Hektik am Morgen oder Staus auf dem Weg zur Arbeit. Für Arbeitgeber kommt es bei der Einführung von Remote Work beispielsweise zum Wegfall von Bürofläche und, im Fall einer dauerhaften Flächenreduktion, zu Kosteneinsparungen.

Und wenn nicht gerade Homeschooling dazwischenkommt, dann steigt durch die vermehrten Präsenzzeiten zu Hause die Work-Life-Balance der Mitarbeitenden. Doch was ist, wenn der Ausnahmezustand zum Dauerzustand wird? Es kommt zu einer Verschiebung der Erwartungshaltung an den Job und somit zu neuen Herausforderungen im Personalmanagement seitens der Unternehmen.

Zwischen Strategie und Transformation

Eine Studie der Gesellschaft für Personalführung e.V. von Juli 2022 deutet auf eine weitere Herausforderung für die Personalabteilungen hin. Immerhin sind 60% der Personalabteilungen erfreulicherweise in der Entwicklung der Unternehmensstrategie eingebunden. Allerdings sehen sich jedoch nur 19% der befragten Unternehmen in einem stabilen Umfeld.

Der Rest sieht sich als zu stark gefordert, den Wandel und die damit einhergehenden Transformationen voranzutreiben. Hinzu kommen neue Herausforderungen auf Seiten der Mitarbeitenden. Abteilungsübergreifendes Arbeiten und effektive Kommunikation werden durch einen rein digitalen Austausch bei 100% Remote Work erschwert. Daher wird oftmals dem Modell ‚hybrid-work‘ der Vorzug eingeräumt. Das Modell des hybriden Arbeitsplatzes kombiniert mobiles Arbeiten mit der Arbeit vor Ort im Unternehmen, wobei einige oder alle Mitarbeiter die Flexibilität haben, zu wählen, wo und wann sie arbeiten. Das Modell des hybriden Arbeitsplatzes ist kein vorübergehendes Modell, sondern die Zukunft der Arbeit – die „neue Normalität“.

Arbeitnehmerzufriedenheit im Fokus

Prognosen aus dem PWC-Bericht „People-Management 2025“ sehen für das Jahr 2025 in dem neuen Arbeitsalltag aus diesem Grunde eine Kehrtwende zur herkömmlichen Arbeitspraxis. Flexible Arbeitszeiten, reduzierte Stundenanzahl, die Vier-Tage-Woche und individualisierte Arbeitsmodelle in Anpassung zur Lebenssituation der Mitarbeitenden werden zunehmend zum Standard.

Auf dem Weg dorthin setzen Unternehmen folgerichtig verstärkt den Fokus auf Vertrauen, Arbeitnehmerzufriedenheit und ein wertschätzendes Miteinander im Umgang in den eigenen Reihen. Sie bilden die Basis für die Rekrutierung neuer Teammitglieder. Laut der Personalleiterbefragung der Randstad-Ifo gaben 77% der befragten Personaler weiter an, dass Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter Empfehlungsprogramme das effektivste Sourcing Instrument in der Rekrutierung neuer Beschäftigten darstellt. Daher ist es für die Personalarbeit bereits heute von besonderer Bedeutung, das Mitarbeiter-Engagement zu fördern.

2022 gewann Lara von Petersdorff-Campen den HR Start-up-Award – Gehört der Award dieses Jahr Dir? Bewirb Dich jetzt!

Strategien und Handlungsempfehlungen

Was also tun, um den neuen Anforderungen und Herausforderungen gerecht zu werden? Eines der wichtigsten Ziele für Personaler ist es, innerhalb des Transformationsprozesses ein ganzheitliches Vorgehen zu entwickeln um mehr als nur vereinzelte Digitalisierungsinitiativen zu starten. Die Personaler der Zukunft müssen aktuelle Trends aufgreifen und in Gänze verstehen lernen. Aber auch mutig sein, im Rahmen von möglichen Pilotprojekten neue HR Engagement Initiativen einfach einmal auszuprobieren. Nur so kann berücksichtigt werden, wie die neuen Rahmenbedingungen intern und extern im unternehmerischen Kontext einzuordnen sind.

Gleichwohl ist nicht jeder Trend für jedes Unternehmen bestimmt. Schätzen Sie die bestehenden Chancen und Risiken für Ihr Unternehmen genau ab. Sind Sie digital so flexibel aufgestellt, Ihren Mitarbeitenden agiles Arbeiten zu ermöglichen? Oder liegt Ihre Stärke in anderen Punkten der digitalen Transformation?  Eine erhöhte Flexibilität im Arbeitsalltag kann bei der richtigen Zielgruppe Attraktivitätspunkte sichern und langfristig Fachkräftemangel vorbeugen.

Recruiting und Talentmanagement

Agiles Arbeiten zielt auch auf eine verbesserte Work-Life-Balance ab, um Stressfaktoren zu reduzieren und im Umkehrschluss die Zufriedenheit und Motivation des Teams zu stärken. Das wirkt sich nicht nur im Rahmen des Recruitings und auf die Außenwahrnehmung in Stellenanzeigen auf Ihre Attraktivität aus, sondern lohnt sich auch im Rahmen des Talentmanagements.

Mitarbeitende wollen nicht nur gewonnen, sondern auch gehalten werden. Um zu verstehen, welches Wissen bereits im Unternehmen vorhanden ist, ist eine HR-Software zum Aufbau eines Talentpools durchaus nützlich. Aussichtsreiche Kandidaten, die im Bewerbungsprozess für eine spezielle Position nicht zum Zuge gekommen sind, können in dem Datenpool mit aufgenommen werden, um sie eventuell zu einem späteren Zeitpunkt für eine andere freie Stelle zu kontaktieren, die mehr auf ihren Fähigkeiten basiert.

In einen solchen Talentpool gehören außerdem die Eckdaten und Fähigkeiten Ihrer bereits bestehenden Mitarbeitenden. Im Datensatz erfasst und kategorisiert zahlt sich der Einsatz später aus, indem Sie eigene Talente gezielter durch abgestimmte Weiterbildungen fördern können. Grundlage für die Förderung sollte die Erhebung der Qualifikationen und Fähigkeiten ihrer Mitarbeitenden mit Hilfe einer sogenannten „Skill-Matrix“ sein.  Diese ist eine Qualifikationsmatrix, welche Ihnen einen umfassenden Überblick über alle Fähigkeiten und Kompetenzen, die in Teams oder der gesamten Belegschaft vorhanden sind, aufzeigt. Dies hilft Ihnen, Kompetenzen effizient zu verwalten und einzusetzen, Kompetenzlücken zu erkennen, und diese zielgerichtet durch Qualifikationsmaßnahmen zu schließen. Werden also Lücken in wichtigen Fachbereichen erkannt, können diese durch gezielte Förderungen intern oder durch passgenaues Recruiting extern geschlossen werden. Die Verbindung von Talentmanagement und agilem Arbeiten wirkt dem Fachkräftemangel dadurch effektiv und kostensparend entgegen. In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen den 2023er Trend nach der Skill-based Organisation, auch kompetenzbasierte Organisation genannt, nicht vorenthalten. Hierbei erfolgt eine stärkere Betonung der Mitarbeitereinstellung nach Fähigkeiten gegenüber der Einstellung nach (formaler) Ausbildung.

Letztlich kommen im Diskurs über die Karriereförderung, der sich eher auf andere Segmente der Belegschaft, wie z. B. die Führungsebene, konzentriert, die Stimmen der gewerblich-technischen Mitarbeitenden kaum vor. Rein zahlenmäßig ist sie zweifelsohne eine besondere Gruppe mit einzigartigen Bedürfnissen und Präferenzen. Dennoch haben die meisten Arbeitgeber ein unvollständiges Bild über deren Präferenzen, Bedürfnisse und Erfahrungen mit der beruflichen Weiterentwicklung. Daher gilt auch hier, die Sichtweise von gewerblich-technischen Mitarbeitern an vorderster Front in Bezug auf Karriereförderung zu erheben, zu verstehen und zielgruppengerechte Angebote zu unterbreiten.

Über den Autor:

Der studierte Diplom Kaufmann Markus Seebeck arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren im Human Resources Management. Bekannte Namen wie Miele, Porsche und Airbus sowie weitere Firmen profitierten von seiner langjährigen Erfahrung in vielen unterschiedlichen Bereichen.

Die konstante Optimierung des Personalmarketings und eine verbesserte Bewerberansprache stehen stets im Fokus seiner Arbeit, die ihn Voice of Jobs ins Leben rufen ließ. Voice of Jobs ist sein erstes Unternehmen und bietet als einzige Jobbörse die Möglichkeit, Stellenanzeigen zu veröffentlichen, lange bevor der Bewerbungsprozess startet.

Unter dem Motto: „Kenne deine Kandidaten, noch bevor du eine aktive Vakanz hast“, erfüllt Voice of Jobs schon heute die notwendigen Veränderungen, indem es ein benutzerfreundliches Portal zur frühzeitigeren Personalgewinnung und gleichzeitigem Employer Branding zusammenführt.

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HR Cloud-Dienste: Herausforderungen und Erfolgsfaktoren

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Cloud-Dienste erlauben, Daten und Apps unabhängig von Ort und Endgerät anzuwenden sowie mit mehreren Usern daran zu arbeiten. Auch HR Cloud-Dienste sind potenziell von hohem Nutzen. Sie versprechen schlanke, skalierbare Prozesse und bilden die Voraussetzung für datenbasierte Personalarbeit. Eine Studie von SAP und der hkp/// group zeigt auf, welche Herausforderungen dafür bewältigt werden müssen.

Die Arbeit mit Cloud-Lösungen ist nicht nur im privaten Kontext beispielsweise zum Speichern und Teilen von Bildern beliebt, auch für die Personalfunktion in Unternehmen gewinnen sie zunehmend an Bedeutung. Um mehr über Hintergründe und Herausforderungen bei der Einführung und Nutzung von HR IT Cloud-Lösungen zu erfahren, führte die hkp/// group gemeinsam mit SAP die Studie „HR in der Cloud: hoher Nutzen, typische Herausforderungen“ durch. Basis der quantitativen und qualitativen Analyse sind umfassende, strukturierte Interviews mit HR IT-Verantwortlichen aus 17 international tätigen Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland zu Motiven, Rahmenbedingungen und Erfahrungen im Einsatz von Cloud-Lösungen in der Personalfunktion.HR in der Cloud

Motive für die Einführung von HR Cloud-Diensten

Die von den Studienteilnehmern genannten Motive für die Einführung einer HR IT Cloud-Lösung sind individuell. Im Vordergrund steht jedoch der Bedarf einer länderübergreifenden, durchgängig integrierten HR IT-Landschaft mit einem rasch sinkenden Anteil an Altsystemen und Insellösungen. Eine solche modernisierte HR IT wird dazu als Voraussetzung für effizientes globales Wachstum gesehen wie auch für eine zeitgemäße Employee Experience, die wiederum die Akzeptanz bei Führungskräften und Mitarbeitern in der Anwendung erhöht.

Schließlich ist auch das Kostenargument ein zentraler Punkt in der Entscheidung für die Einführung einer HR IT-Cloud-Lösung – jedoch nachgelagert, werden doch die gewünschten Effizienzgewinne häufig in der Übergangsphase noch nicht realisiert. Unternehmen streben dabei nach Kostenoptimierungen im Vergleich zu Anwendungen auf Servern im eigenen Haus und auch um Effizienzaspekte und Skalierbarkeit.

Herausforderungen in Zusammenhang mit HR Cloud-Diensten

Die Studienteilnehmer sehen sich hinsichtlich der Einführung bzw. Nutzung von HR IT Cloud-Lösungen aktuell mit Herausforderungen konfrontiert, die sich in drei Bereichen klassifizieren lassen:

1. Management hybrider HR IT-Landschaften

In der Regel werden klassische, auf eigenen Servern gehostete HR IT-Landschaften (on premise) nicht durch Cloud-Lösungen komplett abgelöst. Studienteilnehmer haben diesbezüglich am häufigsten auf den erforderlichen Fortbestand der Lohn- und Gehaltsabrechnung verwiesen. Durch die ergänzende Einführung eines Cloud-Systems wird somit die Heterogenität der HR IT-Welt oft erst einmal verstärkt. So zeigt die Praxis, dass Schnittstellen häufig nur in einigen Regionen und/oder legalen Einheiten implementiert sind und funktionieren. Nicht perfekt funktionierende Integrationen binden fortlaufend Ressourcen.

Bei einem Fünftel der Studienteilnehmer funktioniert nach eigenen Angaben die Integration zwischen HR IT Cloud-Lösungen und Bestandssystemen reibungslos, wobei vor allem Systeme zur Entgeltabrechnung und Zeitwirtschaft im Fokus stehen. Generell ist eine klare Governance darüber, wo welche Daten gepflegt werden sowie die Vermeidung von Medienbrüchen und doppelter Datenpflege, erfolgskritisch. Jeder erforderliche manuelle Eingriff zur Datenpflege bzw. zur Sicherstellung des Datenflusses birgt Risiken und wirkt sich negativ auf die Ressourceneffizienz aus.

2. Employee Experience

Generell sind Nutzerfreundlichkeit und Anwenderbezug zentrale Erfolgsfaktoren für die Etablierung von Cloud-Lösungen. Die Befragung zeigt diesbezüglich jedoch großes Optimierungspotenzial, zum Beispiel bei Employee und Manager Self-Services (ESS/MSS), das in der Regel der Einführung durch HR IT bzw. IT-affine Power User aus dem HR-Bereich geschuldet ist. Die Wahrnehmung der breiten Anwenderbasis im Sinne einer positiven Employee Experience steht oft nicht im Fokus. Zudem gelingt die Einbindung von Mitarbeitenden ohne eigenen Firmen-PC nur bei wenigen Studienteilnehmern.


3. HR Ownership

Aus Sicht der befragten HR-Verantwortlichen muss HR in der Auswahl, Einführung und Nutzung von HR Cloud-Diensten eine Führungsrolle einnehmen, wenngleich der Gesamtprozess nur im Schulterschluss mit der IT-Funktion erfolgreich sein kann. Allerdings geben die Befragten in der Mehrzahl an, dass ihre HR-spezifischen Cloud-Lösungen primär aus IT-Gründen eingeführt wurden, nicht zuletzt um das globale Wachstum des Unternehmens abzubilden. Zwar wird mehrfach die zeitgemäße Aufstellung von HR als wichtiger Punkt eines solchen transformatorischen Schritts gesehen, daran gemessen sind aber HR-Aspekte zu wenig präsent im Prozess.
Fazit: Erfolgsfaktoren für die erfolgreiche Anwendung von Cloud-Diensten in HR
Cloud-Dienste bilden heutzutage die digitale Grundlage für durchgehend harmonisierte, vereinfachte und skalierbare Prozesse auf globaler Ebene sowie eine höhere und abgesicherte Transparenz und Qualität von Daten. Damit sind sie letztlich der Schlüssel für datenbasierte Personalarbeit und wertvolle Informationsgewinne und Entscheidungsgrundlagen durch People Analytics. Es lohnt sich also, den in der Studie von SAP und hkp/// group genannten Herausforderungen zu begegnen. Hierfür nennen die Studienverantwortlichen einige zentrale Erfolgsfaktoren.

Enge Verzahnung fachlicher und technischer Teams

So empfiehlt sich bei der Einführung von HR Cloud-Lösungen eine enge Verzahnung der fachlichen wie technischen Teams im gesamten Prozess von der Auswahl bis zum Testen der Schnittstellen und der Gesamtfunktionalität. Dieses Vorgehen reduziert Risiken, lässt Fehler schnell erkennen und beheben und schafft somit die erforderliche Akzeptanz bei Anwendern.
Mitarbeiterperspektive einnehmen

Um die mit einer Cloud-Lösung verknüpften Ziele zu erreichen, muss die Perspektive aller Mitarbeitenden berücksichtigt werden. In diesem Change-Prozess ist HR gefordert, Prozesse unter Berücksichtigung einer positiven Employee Experience zu gestalten – ohne die Effizienz aus den Augen zu verlieren. Es empfiehlt sich, Mitarbeitende früh einzubinden und zielgerichtete Schulungsangebote zu schaffen, um so das Anwendungserlebnis positiv zu gestalten und auch schon in der Transitionsphase Effizienzgewinne realisieren zu können.

HR Cloud-Dienste: Transformationsprojekt – kein IT-Projekt

HR sollte von Anfang an die zentrale Rolle bei der Einführung und Nutzung einer HR IT-Cloud-Lösung übernehmen. Die Etablierung einer HR IT-Cloud-Lösung ist als Transformation und nicht als IT-Projekt zu sehen. Klare Governance-Modelle und -Prozesse unter der Führungsrolle von HR sind daher ein Muss.

Mehr über die Studie „HR in der Cloud: hoher Nutzen, typische Herausforderungen“ von SAP und hkp/// group erfahren Sie in der auf hkp.com zum Download verfügbaren Studienzusammenfassung.


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Workations: Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung

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Die Fernarbeit im Ausland, auch „Workation“ genannt, ist zu einem beliebten Benefit für Mitarbeitende geworden, die mobil-flexibel arbeiten können. Abgesehen von den rechtlichen Herausforderungen vergessen jedoch viele Personalfachkräfte, dass die erfolgreiche Umsetzung von Workations möglicherweise auch eine Anpassung der Arbeitsweisen im Unternehmen erfordert.

In der heutigen dynamischen Arbeitswelt hat das Konzept der „Workations“ bei Arbeitnehmern, die einen Tapetenwechsel wünschen und gleichzeitig produktiv bleiben wollen, an Beliebtheit gewonnen. Die Gründe für die Nutzung dieser Möglichkeit können vielfältig sein: Sie reichen von Besuchen bei Verwandten im Ausland über die Teilnahme an Abendsprachkursen bis hin zur Erkundung neuer Orte und Kulturen außerhalb der Arbeitszeit.

Ziel ist in der Regel nicht die Verschmelzung von Arbeit und Freizeit, sondern die optimale Nutzung der Freizeit zur Verbesserung der Work-Life-Balance.

Manche Arbeitgeber und besonders Vorgesetzte zögern jedoch, ihren Mitarbeitenden die Nutzung der Fernarbeit im Ausland zu gestatten und sie dabei zu unterstützen, da ungewohnte Situationen das Tagesgeschäft komplexer und stressiger machen könnten. In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, wie Sie die Unsicherheiten bei der Telearbeit im Ausland überwinden können, und geben Ihnen Instrumente an die Hand, die Ihnen und Vorgesetzten helfen, diese großartige Chance für sich zu nutzen. Im Mittelpunkt stehen dabei das Festlegen klarer Arbeitsweisen und die Etablierung einer Unternehmenskultur, die auf Vertrauen aufbaut. Gelingen kann das durch die folgenden acht bewehrten Praxistipps.

 

Praxistipps zur Umsetzung von Workations

 

Klären Sie die Erwartungen

Kommunikation ist das A und O, wenn Teammitglieder örtlich getrennt oder sogar in verschiedenen Zeitzonen arbeiten. Legen Sie die Erwartungen bezüglich der Verfügbarkeit und der Reaktionszeiten für Anrufe oder dringende Angelegenheiten fest. Legen Sie fest, ob es regelmäßige Besprechungen geben soll, an denen die Mitarbeitenden in Zeiten der Workations teilnehmen müssen. Ermutigen Sie Ihre Mitarbeitenden auch, dem Team und den Vorgesetzten ihre Erwartungen mitzuteilen, um sicherzustellen, dass alle die gleichen Vorstellungen haben, sowie um Frustrationen zu vermeiden.

Transparenz bei der Umsetzung von Workations

Fördern Sie eine offene und ehrliche Kommunikation, indem Sie Ihre Mitarbeitenden ermutigen, ihre Ziele und Absichten, die sie mit dem Arbeiten im Ausland verbinden, mitzuteilen. Wenn Sie ihre Beweggründe verstehen, z. B. die Pflege eines kranken Familienmitglieds, das Erlernen einer fremden Sprache oder das Bedürfnis nach einer neuen Umgebung, können Sie Vertrauen und Verständnis füreinander aufbauen. Die Erwartungen können je nach Grund völlig unterschiedlich ausfallen.

Selbstreflexion

Sowohl die Vorgesetzten als auch die Mitarbeitenden sollten sich im Vorherein klare Gedanken machen. Vorgesetzte sollten ihre eigenen Vorurteile und Annahmen in Bezug auf Fernarbeit reflektieren, während Mitarbeitende ihre Fähigkeit bewerten sollten, ihre Produktivität aufrechtzuerhalten und die Erwartungen während der Zeit der Fernarbeit im Ausland zu erfüllen. Nach der ersten Reise kann beispielsweise auch eine Besprechung zur Überprüfung vereinbart werden, um festzustellen, ob Anforderungen oder Erwartungen für die Zukunft angepasst werden müssen.

Arbeit mit Kunden oder externen Parteien

Besprechen Sie mögliche Herausforderungen oder Anpassungen, die erforderlich sind, wenn Mitarbeitende mit Kunden oder externen Beteiligten zusammenarbeiten. Bei der Arbeit im Ausland gibt es möglicherweise auch spezielle Vorschriften für die Arbeit mit Kunden, die berücksichtigt werden müssen. Die Festlegung klarer Richtlinien kann dazu beitragen, professionelle Standards zu wahren und eine weiterhin reibungslose Zusammenarbeit zu gewährleisten.

Setzen Sie SMART-Ziele

Legen Sie gemeinsam mit den Mitarbeitenden spezifische, messbare, erreichbare, relevante und zeitlich begrenzte (SMART) Ziele für den Arbeitszeitraum im Ausland fest. Diese Klarheit trägt dazu bei, die Erwartungen abzustimmen, und ermöglicht eine wirksame Leistungsbeurteilung nach der abgeschlossenen Reise.

Konzentrieren Sie sich auf die Leistung und nicht auf die physische Anwesenheit

Es ist wichtig zu verstehen, dass die physische Anwesenheit nicht immer mit der Produktivität korreliert. Vertrauen Sie darauf, dass die Mitarbeitenden unabhängig von ihrem Aufenthaltsort qualitativ hochwertige Arbeit leisten können. Bewerten Sie den Output und beurteilen Sie die Leistung während der Workations anhand der Ergebnisse und nicht anhand der physischen Anwesenheit im Büro.

Unterstützen Sie Mitarbeitende während der Workations

Bei der Fernarbeit im Ausland können Mitarbeitende mit neuen Herausforderungen konfrontiert werden, wie z. B. Überbelastung als Kompensation für die gewährte Flexibilität oder das Gefühl, isoliert zu sein, insbesondere wenn sie in einem anderen Land arbeiten. Fördern Sie die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und stellen Sie sicher, dass Mitarbeitende über die nötigen Ressourcen und Unterstützung vom Team verfügen, um ihre mentale Gesundheit auch in der Zeit im Ausland zu erhalten.

Flexibilität und Verständnis

Seien Sie flexibel und verständnisvoll in Bezug auf die Arbeitszeiten sowie mögliche persönliche Verpflichtungen, die Mitarbeitende während der Arbeit im Ausland haben könnten. Einfühlungsvermögen zu zeigen und fairen Wünschen entgegenzukommen, kann die Arbeitsmoral und die Loyalität sogar steigern und zu höherer Produktivität und besserer Leistung führen.

 

Fazit

Wenn Sie Ihren Mitarbeitenden erlauben, für eine kurze Zeit aus dem Ausland zu arbeiten, positionieren Sie sich selbst als fortschrittlichen und modernen Arbeitgeber, was das Engagement und die Loyalität der Teammitglieder stärkt. Mit einer offenen Kommunikation, einer realistischen Zielsetzung und einer vorurteilsfreien Bewertung der Arbeitsleistung können Sie sicherstellen, dass dieser Vorteil nicht nur für den einzelnen Mitarbeitenden lohnend ist, sondern auch zum allgemeinen Erfolg und Wachstum ihres Unternehmens beiträgt.

Denken Sie daran, dass sich die Zukunft der Arbeit weiterentwickelt, und dass die zeitlich beschränkte Fernarbeit im Ausland ein Katalysator für Innovation und persönliches Wachstum sein kann. Indem Sie Ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit geben, neue Umgebungen zu erkunden und Erfahrungen zu machen, schaffen Sie eine Arbeitskultur, die Leistung, Vertrauen und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben schätzt.

 

Über die Autorin:

Sandra Lugonjic, M.A. HSG in Marketing Management, hat vier Jahre in Personalabteilungen in Schweizer Großkonzernen in den Bereichen Employer Branding und People Development gearbeitet. Heute ist sie für das Business Development bei Vamoz zuständig. Vamoz bietet ein umfassendes Risikoanalysetool für den Umgang mit Anfragen für das Arbeiten aus dem Ausland und ermöglicht somit die Einführung dieser Form der flexiblen Arbeit als offiziellen Benefit.

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Was sich HR von Influencern abschauen sollte

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Die Digitalisierung hat uns alle zu Senderinnen und Sendern gemacht. Diese Entwicklung macht auch vor der internen Kommunikation in Unternehmen nicht Halt. Um Mitarbeitende zu erreichen und ihre Employee Experience mit informativen, interaktiven Kommunikationsangeboten zu verbessern, bietet es sich deshalb an, sich in der Kommunikation für HR mit erfolgreicher Onlinekommunikation zu beschäftigen, wie sie von Influencern praktiziert wird.

Warum HR-Kommunikation von Influencern lernen kann

Influencer – also Menschen, die es geschafft haben, sich in Social Media eine große Reichweite in Form von Followern aufzubauen – sind in nahezu allen Themenbereichen zu finden und gehören heute fest zur öffentlichen Kommunikationsarena. Die Mechanismen, die sie anwenden, bieten auch in der internen Kommunikation für HR große Chancen: Sie können dabei helfen, Mitarbeitende besser zu erreichen, zu binden und sie in Form von attraktiven, interaktiven Gesprächs- und Informationsangeboten mitzunehmen und einzubeziehen. Dies ist in Zeiten stetiger Transformation wichtiger denn je. Die folgenden neun Aspekte, die für erfolgreiche Influencer-Kommunikation essentiell sind, sollen hierzu als Inspiration dienen:

1. Authentizität

Influencer sind authentisch und nahbar. Viele von ihnen haben sich durch eigenes, intrinsisches Interesse mit einem Thema beschäftigt, darüber berichtet und sich mit Anderen dazu ausgetauscht. Oft war dabei die Leidenschaft stärker als der qualitative Anspruch. Hat sich dies mittlerweile auch stark professionalisiert, sollte man sich dennoch bewusst machen: Wenn die Leidenschaft nicht spürbar ist, hilft auch keine Hochglanzoptik – sie kann sogar für mehr Distanz sorgen als wenn eine themenverantwortliche Person ein selbstgedrehtes Video im Social Intranet teilt.

2. Persönlichkeit

So banal wie genial ist auch die Verknüpfung von Persönlichkeiten und konkreten Themen. Dies funktioniert auch in Unternehmen, wo es ja ohnehin Themenverantwortliche bzw. Topic oder Product Owner gibt. Ob diese sich auch kommunikativ und (unternehmens-) öffentlich exponieren wollen sowie ihre hoffentlich vorhandene Leidenschaft in Worte fassen können, steht auf einem anderen Blatt – aber die Voraussetzungen für persönliche Kommunikation sind gegeben.

Authentische, persönliche Kommunikation bedeutet zudem, etwas über sich oder andere Menschen preiszugeben. Es gilt Themen durch persönliche Erfahrungen, Meinungen und Einblicke erlebbar zu machen: Warum ist man von einer Idee überzeugt? Was bedeutet die Unternehmensstrategie für einen ganz persönlich? Inwiefern ist deshalb ein neuer oder veränderter Prozess auch für einen selbst wichtig? Brechen Sie das große Ganze auf die individuelle Ebene herunter. Und wenn die themenverantwortliche Person nicht die Richtige für die Kommunikation ist, dann braucht es eben konkrete persönliche Beispiele aus der Mitarbeiterschaft.

3. Niedrigschwelliger Zugang

Die Inhalte von Influencern sind meist einfach zugänglich: Wer in einem Netzwerk aktiv ist und ihren Namen kennt, kann ihnen meist kostenfrei folgen. Mag dieser rein technisch-infrastrukturelle Blick selbstverständlich klingen, ist dies nicht unbedingt der Fall, wenn man auf Unternehmenskommunikation blickt. Denn hier gilt es auch, den Blue Collar-Bereich, also Deskless Worker in der Produktion, zu erreichen. Hier muss es einfach zu erreichende Zugänge geben, beispielsweise über das Smartphone.

Niedrigschwelligkeit erreicht man aber auch durch ansprechend aufbereitete Inhalte. Wer hier absenderorientiert Wert darauf legt, als besonders kluger Experte im Unternehmen wahrgenommen zu werden, verspielt Attraktivität und Aufmerksamkeit. Hier braucht es eher Mut zur Einfachheit. Man kann ernsten Themen beispielsweise auch mit überraschender Flapsigkeit, mit Humor oder einer Überschrift im Bild-Zeitungs-Stil eine Bühne bereiten. Außerdem gilt überall in der Kommunikation: Es ist schwerer, sich kompakt und einfach auszudrücken als kompliziert im Fachjargon sein Publikum zu vergraulen. Wer also wirklich wahrgenommen werden will, sollte auf einen einfachen und attraktiven Zugang Wert legen – bei der technischen Voraussetzung ebenso wie inhaltlich.

4. Channel-Fokus

Apropos technische Voraussetzung: Instagrammer, YouTuber, TikToker oder LinkedIn Top Voices – die meisten Influencer haben sich beim Aufbau einer Community auf einen Channel fokussiert und haben nicht versucht, überall gleichzeitig erfolgreich zu sein. Was das für HR-Kommunikation heißt? Meist kann die gesamte Mitarbeiterschaft nicht über einen Kanal erreicht werden, weshalb der Channel-Fokus nicht bedeuten kann, sich nur auf eine Verbreitungsform zu konzentrieren, wenn man dadurch bedeutende Teile der Mitarbeiterschaft nicht erreicht.

Vielmehr braucht es eine Strategie, die die Frage aller Fragen in Marketing & Kommunikation beantwortet:  Welche Zielgruppe erreiche mit was wo und auf welche Weise? Hier kann die Antwort sicher nicht sein: Wir machen überall alles. Deshalb ist der Channel-Fokus – trotz der Herausforderung, eine potenziell hoch diverse Belegschaft über unterschiedliche Wege erreichen zu müssen – dennoch ein wichtiger Aspekt. Es braucht eine clevere Schwerpunktsetzung.

5. Visuelle Kommunikation

Ebenso in den Bereich des einfachen Zugangs zählt die visuelle Kommunikation. Influencer nutzen oft Bilder und Videos, um ihre Botschaften zu vermitteln. HR-Abteilungen können diesen Ansatz übernehmen, um die Kommunikation aufzulockern und im wahrsten Wortsinn anschaulicher zu machen. Statt trockener Texte können Unternehmen beispielsweise Videos verwenden, um Mitarbeitergeschichten zu erzählen, Einblicke in den Arbeitsalltag zu gewähren oder wichtige Unternehmensnachrichten zu präsentieren. Ein knalliges Bild kann auch vermeintlich schwererer Kost mal ein geeignetes Entree bieten. Generell gilt: Visuelle Inhalte sind oft ansprechender und können besser Emotionen transportieren.

6. Interaktion und Dialog

Influencer sind bekannt für ihre Fähigkeit, mit ihren Followern in den sozialen Medien in Kontakt zu treten. Dies resultiert auch aus der in Punkt 1 genannten authentischen Eigenmotivation: Vielen ging und geht es gerade am Anfang nicht nur darum, eigene Inhalte loszuwerden, sondern darum, sich auszutauschen und Gleichgesinnte zu finden. Interaktive Kommunikation muss damit als Selbstverständlichkeit gelten und nicht als schwere Bürde – auch wenn es am Ende natürlich Arbeit bedeutet. Denn Influencer reagieren scheinbar mit Leichtigkeit auf Kommentare, stellen Fragen und beziehen ihre Community in Diskussionen ein. Sie richten ihre Kommunikation auf die Interessen der Follower aus und beteiligen sie.

HR-Abteilungen sollten ebenfalls Interaktion fördern. Das bedeutet nicht nur, Informationen zu teilen, sondern auch zuzuhören und auf Feedback und Fragen der Mitarbeitenden einzugehen. Eine offene Dialogkultur kann dazu beitragen, das Engagement der Mitarbeiter zu steigern und deren Bedenken ernst zu nehmen. Und das gilt nicht nur für die Onlinekommunikation – sonst würde man sich als Arbeitgeber unglaubwürdig machen. Es braucht auch analog Orte und Events der Begegnung und der offenen Diskussionskultur zum Beispiel in Form von agilen Workshops – diese können dann wiederum hervorragend als sprudelnde Quellen für die Content-Produktion genutzt werden.

7. Multiplikatoren einbinden

Eigentlich ein Bestandteil der interaktiven Kommunikation, ist die Einbeziehung von Multiplikatoren jedoch für das Erzielen von Reichweite so bedeutend, dass es einen eigenen Aspekt wert ist. Denn die wenigsten Influencer haben sich alleine durch gute Inhalte und den Austausch mit einzelnen Nutzerinnen und Nutzern ihre Reichweite aufgebaut. Oft haben sie auch mit Usern interagiert, die selbst bereits eine große Reichweite hatten: anderen Influencern also. Wer mit diesen auf Social Media interagiert – mit diesen also diskutiert, diese kommentiert, liket, teilt oder sogar gemeinsam mit ihnen Inhalte produziert, profitiert auch von deren bereits vorhandener Reichweite. Wenn dies auf authentische Weise geschieht, kann die gewünschte Zielgruppe auch ohne eigene Reichweite erreicht werden, ohne dabei anbiedernd zu wirken.

Dies kann sich auch HR in der digitalen und analogen Kommunikation zunutze machen. Wer genießt in den zu erreichenden Zielgruppen innerhalb des Unternehmens besondere Aufmerksamkeit? Ist es der CEO, eine Führungskraft oder eine themenverantwortliche Person? Oder ist es einfach ein betroffener Kollege oder Kollegin, der/die allerdings in der Mitarbeiterschaft eine hohe Glaubwürdigkeit und Sichtbarkeit genießt? Wer es auch sein mag: Sie sollten mit dieser Person ins Gespräch gehen, gemeinsam Inhalte generieren und ihre Meinung oder Erfahrung zu einem Thema einholen.

8. Storytelling

Influencer sind oft Meister des Storytellings. Sie erzählen Geschichten, die fesseln und Emotionen wecken. HR-Kommunikation kann von dieser Kunst des Geschichtenerzählens profitieren, um die Unternehmenskultur, Werte und Erfolge zum Leben zu erwecken. Mitarbeitergeschichten, Erfolgsbeispiele und Anekdoten können dazu beitragen, die Unternehmensidentität zu stärken und Mitarbeiter zu motivieren. Sorgen Sie dafür, dass Kernaspekte der Unternehmens- und somit auch der People-Strategie im Sinne einer Netflix-Serie in vielen unterschiedlichen Teil-Geschichten erzählt werden, die verschiedene Blickwinkel beleuchten. Entsprechende Formatierungen können Ihnen dabei helfen: „Eine Reise durch das Unternehmen“, „Diversity in der Praxis“, „Transformation im Alltag“, „Deine Meinung zu…“ – alleine diese nicht besonders kreativen Labels helfen, sich verschiedene Geschichten zu einem Thema in unterschiedlichen Kontexten und an unterschiedlichen Standorten etc. vorzustellen. Und denken Sie diese mehrteilig. So können Sie ggf. auch Cliffhanger in die Stories einbauen, die Lust auf den nächsten Teil machen.

9. Regelmäßigkeit, Service und Mehrwert

Zu guter Letzt basiert Influencer-Kommunikation meist auf zwei grundlegenden Prinzipien: Serviceorientierung und Regelmäßigkeit. Serviceorientierung bedeutet, dass Influencer Inhalte und Empfehlungen liefern, die einen Mehrwert für ihre Zielgruppe bieten. Sie agieren quasi als Dienstleister, indem sie Produkte oder Informationen präsentieren, die den Bedürfnissen und Interessen ihrer Follower entsprechen. Dies stärkt das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit des Influencers, da sie als verlässliche Informationsquelle wahrgenommen werden.

Regelmäßigkeit spielt dabei eine ebenso entscheidende Rolle, da konsistente Interaktionen und Aktualisierungen den Aufbau einer loyalen Community fördern. Influencer, die regelmäßig hochwertigen Content liefern, bleiben im Gedächtnis ihrer Anhänger und schaffen eine langfristige Bindung. Influencer-Kommunikation beruht also darauf, echten Mehrwert zu bieten und eine kontinuierliche Beziehung zu ihrer Zielgruppe aufzubauen. Das muss auch Ziel von HR-Kommunikation sein und sie hat dafür beste Voraussetzungen, Denn HR beschäftigt sich mit Themen, die Mitarbeitende ganz konkret angehen: Wie kann ich mich weiterentwickeln? Wie bereite ich mich auf das Jahresgespräch vor? Wo geht die Transformationsreise hin und was bedeutet das für mich? Fragen wie diese sind teils existentiell und interessieren Mitarbeitende sehr.

Für gute Kommunikation, die ankommt, braucht es Mut

Insgesamt gibt es also viele Aspekte, die sich die Kommunikation im Bereich People & Culture im Unternehmen von Influencern abschauen kann. Die hier Vorgestellten sind nur ein Teil davon – wenn auch ein wesentlicher Teil. Sie verdeutlichen: HR-Kommunikation muss sich mitunter trauen, unkonventionell zu denken und mutig zu sein. Dabei geht es gar nicht darum, jeden der hier vorgestellten Regler bis zum Anschlag aufzudrehen. Vielmehr braucht es einen klugen, individuellen Mix, der zur Unternehmenskultur, der Botschaft, dem Absender und dem Adressaten passt. Und diesen bekommen Sie nicht alleine, indem Sie mit dem Personalmanagement und der Geschäftsführung lange Analysen fahren. Sie sollten dabei vor allem Punkt 5 berücksichtigen und ihre Mitarbeitenden einfach fragen, was sie in welcher Form rezipieren wollen. Und Sie werden sehen: Am Ende macht diese neue Art der Unternehmens- und HR-Kommunikation allen Beteiligten mehr Spaß.

Über den Autor

Constantin Härthe ist Senior Manager PR & Online Marketing bei der hkp/// group. Mit dem Medienwandel und seinen praktischen Folgen für die Kommunikation beschäftigt er sich seit über zehn Jahren in unterschiedlichen Rollen. Ausgehend von seinem Studium der Medienwissenschaft in Siegen und Bonn sowie der anschließenden Mitarbeit an einer Studie zur digitalen Krisienkommunikation, führte ihn sein Weg u.a. als Redakteur in die Medien, als Referent für Kommunikation in die Verbands- und Unternehmenskommunikation sowie als Projektleiter in verschiedene Agenturen. Gemeinsam war allen seinen Tätigkeiten die Verknüpfung klassischer Medien- und Pressearbeit mit dem Aufbau neuer Kommunikationsangebote und Formate.

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Arbeitsfriktion ist schlecht fürs Geschäft

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Es ist paradox: Teams, die für bessere Arbeitserlebnisse (Employee Experience, EX) sorgen sollen, stellen bei Ursachenforschung und Lösungssuche für EX-Probleme die Unter­nehmensperspektive über die der Mitarbeitenden. Was sie deshalb nicht sehen können, ist die eigentliche Wurzel negativer EX: Arbeitsfriktion – so wie sie von Mitarbeitenden wahrgenommen wird. Das sollten wir ändern.

Im Zuge der Pandemie haben Personalverantwortliche – genau wie alle Menschen – heftig diskutiert, was wir als „neue Normalität“ akzeptieren und was nicht. Ein Teil die­ser neuen Norm ist unbestritten: Mitarbeitende legen zunehmend Wert darauf, wie, wo und wann sie arbeiten. Infolgedessen haben viele Unternehmen ihrer HR-Funktion einen neuen Mar­ken­kern gegeben und sie verstärkt auf Mitarbeitende, ihre Bedürfnisse und Erlebnisse ausgerichtet. Employee Experience gehört seitdem zum Standard-Repertoire von HR.

Die traditionelle HR-Transformationsrichtung „mehr (Geschäftswert) für weniger (Mitteleinsatz)“ ist damit nicht völlig ausgehebelt. Sie wird aber neu interpretiert: Bessere EX, so die Idee, erhöht die Mitarbeitenden-Bindung und ihre Arbeitsproduktivität. Die Kluft zwischen dieser Absicht und ihrem nachweisbaren Erfolg wird derzeit größer. EX-Teams schaffen es häufig nicht, die angestrebte Mitarbeitenden-Zentrierung konsequent umzusetzen. Das geht auf Kosten der Mitarbeitenden, des Unternehmens und des Erfolgs der neuen HR-Ausrichtung.

Warum ist das so? Mitarbeitende und das Unternehmen leiden unter Arbeitsfriktion. Sollte die­ses Konzept noch neu für Sie sein: Sie sind nicht allein! Lassen Sie sich darauf ein, werden Sie sehen: Arbeitsfriktion verhindert ein positives Arbeitserlebnis und damit Engagement und Produktivität der Mitarbeitenden. Deshalb stelle ich Ihnen hier das Konzept von Arbeitsfriktion vor und zeige auf, dass alles, was die Arbeit von Mitar­beitenden erschwert, schlecht fürs Geschäft ist.

Was ist Arbeitsfriktion?

Wenn Sie mit Lean, Six-Sigma oder agilem Arbeiten vertraut sind, werden Sie fragen: Welches Unternehmen minimiert nicht bereits ständig Reibungsverluste in den Arbeits­prozessen? In der Tat sind die genannten Methoden zur Produktivitätssteigerung etabliert. Damit adressieren Unternehmen aber organisationale Friktion – nicht Arbeitsfriktion. Und sie tun dies vermutlich, ohne sich des Unterschieds bewusst zu sein.

Arbeitsfriktion – definiert als die Energie, die Mitarbeitende bei der Arbeit nicht aufbringen sollten aber aufbringen müssen – ist anders. Nehmen wir beispielsweise eine Mitarbeiterin in der Kommuni­kationsabteilung, die einen internen Firmen-Newsletter verfassen soll. Trotz dieses klaren Ziels kann sie Stunden ihres Arbeitstags damit verbringen…

  • sich in E-Mail-Verläufe einzubringen, die nicht ausdrücklich ihren Beitrag erfordern,
  • Dateien in einem SharePoint zu suchen,
  • die Entgeltabrechnung wiederholt zu einem Abrechnungsfehler zu kontaktieren,
  • einen Kollegen auf dessen Job anzusprechen, ohne hierzu eine Antwort zu erhalten.

All dies sind Formen von Arbeitsfriktion. Die Mitarbeiterin muss unnötige Ener­gie für eine Aufgabe aufwenden (z.B. das Versenden von E-Mails), die nichts mit ihrem Ziel (dem Verfassen des Newsletters) zu tun hat und sie an ihrer eigentlichen Arbeit hindert. Das wirkt sich auf ihre Arbeitsproduktivität, ihr Engagement und dadurch auf die Unter­nehmensleistung aus. Kurz: Wenn EX für Sie an erster Stelle steht, ist es eine gute Idee, Mitarbeitenden die Möglichkeit zur friktionsfreien Arbeit zu geben.

Als Nächstes wollen wir uns ansehen, wie Sie Arbeitsfriktion in Ihrem Unternehmen identi­fi­zie­ren können.

Arbeitsfriktion erkennen

Arbeitsfriktion erkennen Sie, wenn Sie Arbeitsmomente identifizieren können, in denen Mitarbeitende daran gehindert werden, ihre Ziele zu erreichen. Um ganz sicherzugehen: Ihre Fähigkeit, organisationale Friktion zu analysieren ist nicht dasselbe wie das Erkennen von Arbeitsfriktion. Der Unterschied? Hören Sie sich die Geschichten der Mitarbei­ten­den über ihre Arbeit an. Hier entdecken Sie Momente mit Arbeitsfriktion. Und Sie lernen aus diesen Ge­schich­ten, wie Arbeitsfriktion beseitigt werden kann.

Ein Beispiel: Angenommen, Ihr Unternehmen hat Schwierigkeiten, neue Mitarbeitende in der Call­center-Organisation zu halten und es herrscht eine 30-prozentige Frühfluktuation. Sie könnten vermuten, dass Ihr Onboarding-Prozess nicht funktioniert: Wurde die neue Kollegin am ersten Tag freundlich begrüßt, hatte sie einen voll ausgestatteten Arbeitsplatz, war das Training gut? Die Geschichte, die die neue Mitarbeiterin – sagen wir nach drei Monaten – über ihre neue Arbeit erzählen würde, würde ganz anders lauten: Kann ich diesen Job auf Dauer leisten? Bin ich gut darin? Macht er mir Spaß? Um Arbeitsfriktion zu erkennen, müssen wir also die Perspektive wechseln: Aus dem “Onboarding-Prozess” aus Unternehmenssicht wird ein Start im neuen Job aus Mitarbeitenden-Sicht (Arbeitsfriktion).

Nun, da Ihre Arbeitsfriktions-Hypothese (“Start im neuen Job im Callcenter”) steht, testen Sie diese. Dazu brauchen Sie Daten, zum Beispiel über eine punktgenaue Befragung neuer Kolleginnen und Kollegen im Callcenter. Diese Informationen zum Testen Ihrer Hypothese müssen Sie erzeugen, ohne dadurch neue Arbeitsfriktion (durch irrelevante oder zu lange Befragung) zu erzeugen. Was Sie erfahren müssen, sind

  • die Ziele der Mitarbeitenden,
  • die Hindernisse bei der Erreichung dieser Ziele und
  • die Anstrengungen, um die Hindernisse zu umschiffen.

Diese Daten zu Zielen, Hindernissen und Anstrengungen sind der Schlüssel zum Erkennen und Beseitigen von Arbeitsfriktion.

Wie kann Arbeitsfriktion nun beseitigt werden?

Arbeitsfriktion beseitigen

Sie haben Ihre Hypothesen getestet. Sie haben die Geschichten der Mitarbeitenden zusam­men­getragen, ihnen systematisch zugehört und die Hindernisse erkannt, die ihnen im Wege ste­hen. Dann können Sie jetzt also loslegen und Arbeitsfriktion beseitigen, oder?

Ganz so einfach ist es nicht. Mitarbeitende sind Menschen und was für die eine gut ist, funktioniert bei dem anderen vielleicht nicht. Arbeitsfriktion für die Mitarbeiterin in der internen Kommunikation aus unserem Eingangsbeispiel unterscheidet sich von der Arbeitsfriktion der neu ein­ge­stellten Callcenter-Mitarbeiterin aus dem zweiten Beispiel. Deshalb: Keine voreiligen Schlüsse hinsichtlich der richtigen Lösung ziehen. Bleiben Sie stattdessen nah bei den Mitarbeitenden. Nehmen wir in unserem Callcen­ter-Beispiel an, dass die Geschichten der Mitarbeitenden sich um das Bearbeiten komplexer Kundenanfragen und das Eskalieren solcher Anfragen zu Fach­experten drehen. Sie könnten sechs neue Callcenter-Mitarbeitende und einen Teamleiter der Fachexperten-Gruppe zu zwei Fokusgruppen-Treffen einladen. Die erste Fokusgruppe würde die Erkenntnisse aus der Befra­gung validieren. In der zweiten Gruppe würden Lösungsideen entwickelt, die im täglichen Leben auch funktionieren. Zum Beispiel: Fokusgruppe 1 validiert, dass Neueingestellte mit komplexen Kundenanfragen häufig noch überfordert sind, die für solche Fälle eingerichtete Experten-Hilfe aber nicht erreichen können und sich deshalb in ihrem neuen Job schlecht unterstützt fühlen. Eine Lösungsidee aus Fokusgruppe 2 könnte sein, in der Arbeitsplanung mehr Experten-Kapa­zität zur Unterstützung neuer Callcenter-Kollegen zur Verfügung zu stellen. Diese Idee könnten Sie testen und drei Monate später nachfragen, ob die Lösung funktioniert.

Ihre Friktions-Bekämpfungs-Teams können Erfolg mit Daten belegen

Mit dem Callcenter-Beispiel wird klar, dass nicht HR- und EX-Teams allein Arbeitsfriktion besei­ti­gen können. Sie benötigen ein richtiges “Friktions-Bekämpfungs-Team” mit einigen betroffenen Mitarbeitenden und Expertise aus anderen Bereichen, in unserem Bei­spiel IT und Arbeits­pla­nung. Dazu brauchen Sie ein erprobtes Vorgehen zur Friktionsbekämpfung:

  • ERKENNEN: Befragen Sie Mitarbeitende zu den Zielen ihrer Arbeit, den Hindernissen dabei und wie sie diese überwinden.
  • AUSSTATTEN: Statten Sie ein Friktions-Bekämpfungs-Team mit genau den Erkenntnissen aus, mit denen diese präzise starten können.
  • MESSEN & LERNEN: Messen Sie nach, um wie viel Friktion reduziert wieviel Unternehmensnutzen geschaffen wurde, und lernen Sie daraus.

Die richtige technische Lösung kann ein solches Vorgehen von Friktions-Bekämpfungs-Teams unterstützen. Sie kann mit Daten nachweisen, dass Sie auf dem richtigen Weg sind. Und sie kann Friktionsbekämpfung zu einem skalierbaren Modell in allen Facetten der Arbeit und des Arbeitserlebnisses machen.

Über den Autor

Volker Jacobs ist Mitgründer und CEO von FOUNT Global, Inc. und Marktführer des Unternehmens in Europa. Er ist eine weltweit anerkannte Führungspersönlichkeit auf dem Gebiet der menschenzentrierten Zukunft der Arbeit. Aufbauend auf seinen Fähigkeiten als Unternehmer, Berater, Analyst, Redner und Autor liefert Volker datengestützte Erkenntnisse über die Unternehmensleistung, die durch eine überlegene Mitarbeitererfahrung angetrieben wird. Volker hat zahlreiche fortschrittliche Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Personal- und HR-Strategien unterstützt. Er ist ein vertrauenswürdiger Berater für CHROs und leitende HR-Führungskräfte führender Unternehmen in Europa und den USA. Volker leitete die Region Deutschland/Österreich/Schweiz für CEB und ist Mitglied in mehreren Aufsichtsräten.

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Boomerang Employees: Fachkräfte mit Care-Benefits zurückgewinnen

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Fast 20 Prozent der Arbeitnehmer:innen, die während der Pandemie gekündigt hatten, sind zu ihrem alten Arbeitgeber zurückgekehrt. Diese “Boomerang Employees” geben Anlass, Rekrutierungsstrategien zu überdenken und qualifizierte Kräfte zurückzugewinnen, insbesondere diejenigen, die aus familiären Gründen gegangen sind. Wie können Unternehmen den „Bumerang-Effekt“ zu ihrem Vorteil nutzen? Und welche Rolle spielen dabei Care-Benefits?

Die Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren spürbar verändert. Viele Branchen stehen bereits vor einem erheblichen Mangel an Fachkräften – Tendenz steigend. In diesem Arbeitnehmermarkt verändert sich das Kräfteverhältnis zugunsten der Arbeitssuchenden. Sie verfügen heute über eine stärkere Verhandlungsposition als in der Vergangenheit und fordern zunehmend flexiblere Arbeitsmodelle sowie Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Care-Verpflichtungen. Unternehmen, die diesen Anforderungen nicht entgegenkommen, werden oft bereits in der ersten Auswahlphase aussortiert. Parallel dazu steigt der Druck auf Unternehmen, ihre bestehenden Mitarbeitenden zu binden. Schlagwörter wie „Great Resignation“ verstärken diesen Druck weiter, auch wenn die erwartete große Kündigungswelle von Arbeitnehmenden in Deutschland bisher ausgeblieben ist. Studien haben immer wieder gezeigt, dass junge Menschen heute eine geringere Bindung zu ihren Arbeitgebern haben als frühere Generationen. Sie sind generell wechselbereit, besonders wenn die Rahmenbedingungen im Unternehmen nicht überzeugen. Der „Job fürs Leben“ ist zur Ausnahmeerscheinung geworden.  

Boomerang Employees: Das Mittel gegen den Fachkräftemangel?

Eine hohe Fluktuation von Mitarbeitenden sorgt nicht nur für Unruhe und Unsicherheit im Unternehmen, sondern zieht auch erhebliche Kosten nach sich:

  • Wenn offene Positionen nicht umgehend besetzt werden, können Aufgaben über Monate liegen bleiben. 
  • Da die Personalabteilung ständig mit der Rekrutierung beschäftigt ist, fehlt die Zeit, um die Weiterentwicklung der aktuellen Mitarbeiter:innen zu fördern. Dadurch werden Potenziale verpasst, die neue Geschäftschancen eröffnen könnten. 
  • Neue Mitarbeitende benötigen eine Einarbeitungszeit und sind zu Beginn nicht sehr effizient.

Es gibt also gute Gründe, ehemalige Mitarbeiter:innen gezielt in der Recruiting-Strategie zu berücksichtigen. Sie kennen das soziale Gefüge sowie die Unternehmenskultur und wissen, was sie erwartet. Zudem sind sie mit Hierarchien und Prozessen vertraut, was insbesondere in großen Organisationen viel Einarbeitungszeit spart. Sie arbeiten außerdem gerade zu Beginn effizienter als neue Mitarbeitende, selbst bei formal geringerer Qualifikation. 

Klar ist aber auch: Um ehemalige Kolleg:innen zurückzugewinnen, müssen Arbeitgeber etwas anbieten. Der Weg zurück in die alte Firma darf sich für die „Boomerangs“ nicht wie ein Rückschritt anfühlen. Unternehmen sollten daher strategisch vorgehen und reflektieren, aus welchen Gründen Mitarbeiter:innen gegangen sind, wie die Arbeit in der Organisation besser gestaltet werden kann und welche Benefits sie anbieten können. 

Vereinbarkeit als Benefit für Mitarbeitende

Care-Benefits, also die Unterstützung durch das Unternehmen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Care-Arbeit, gewinnen dabei an Bedeutung. Studien haben immer wieder gezeigt, dass gerade Eltern kleiner Kinder unter einer enormen Belastung stehen. So gaben in einer kürzlich veröffentlichten Studie von Capterra 55 Prozent der berufstätigen Eltern an, dass ihnen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf schwerfällt. Das ist wenig überraschend angesichts der Tatsache, dass in Deutschland 380.000 Kita-Plätze fehlen. Zudem ist die Betreuungsqualität in vielen bestehenden Einrichtungen mangelhaft. Das “Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme” (Bertelsmann, 2020) kam zu dem Ergebnis, dass für 74 Prozent der Kita-Kinder nicht genug Fachpersonal zur Verfügung steht. Für 1,7 Millionen Kinder bundesweit ist der Personalschlüssel nicht kindgerecht. Unternehmen, die möchten, dass ihre Mitarbeiter:innen mit Kindern nicht ständig besorgt, sondern produktiv sind, sollten daher gezielte Unterstützungsangebote bereitstellen. 

Solche Care-Benefits beeinflussen nicht nur einzelne Mitarbeitende positiv. Sie stellen zudem eine entscheidende strategische Komponente im Recruiting dar und bieten überzeugende Gründe für Mitarbeiter:innen, die zu einem anderen Unternehmen gewechselt sind, eine Rückkehr in Betracht zu ziehen. So dienen sie zum Beispiel als Anreiz für ehemalige Kolleg:innen, die wegen familiärer Verpflichtungen gekündigt oder andernorts in Teilzeit gewechselt haben. Berücksichtigt man allein die 900.000 Mütter, die aufgrund von Care-Verantwortung entweder gar nicht oder in reduzierter Teilzeit arbeiten, ergibt sich ein enormes Potential bei der (Rück-)Gewinnung von Fachkräften. Doch auch für kinderlose Fachkräfte zeigen sich Vorteile. So haben Unternehmen, die Care-Arbeit erleichtern, tendenziell eine vielfältige Belegschaft, die potenziell innovativer ist.

Den „Bumerang-Effekt“ gezielt nutzen

Wie also können Unternehmen den „Bumerang-Effekt“ zu ihrem Vorteil nutzen und sich als familienfreundlicher Arbeitgeber positionieren? Wie können sie sicherstellen, dass ehemalige Mitarbeiter:innen mit familiären Verpflichtungen gerne zurückkommen, während neue Mitarbeitende mit Kindern loyal bleiben und nicht zu ihrem früheren Arbeitgeber zurückkehren?

  1. Sie sollten für eine herausragende Employee Experience sorgen und sicherstellen, dass sich die Menschen in der Organisation in jeder Lebensphase gesehen und wertgeschätzt fühlen. Anstatt die Elternschaft als Belastung für die weitere Zusammenarbeit zu betrachten, sollten Unternehmen werdende Eltern feiern und aktiv unterstützen. Es ist zudem sinnvoll, frühzeitig in die Selbstorganisationsfähigkeiten von Mitarbeiter:innen mit familiären Verpflichtungen zu investieren. Durch spezifische Care-Benefits, wie Kinderbetreuungsmöglichkeiten, ein firmeninternes Nanny-Netzwerk oder Beratungsangeboten zu Betreuung und Pflege können sie sich deutlich von Mitbewerbern absetzen.
  2. Für eine mögliche Rückgewinnung ehemaliger Mitarbeiter:innen ist zudem ein respektvoller und wertschätzender Abschied entscheidend. Ein gelungenes Offboarding ist genauso wichtig wie das Onboarding. Statt Mitarbeitende, die ihre Kündigung erklärt haben, umgehend von Kommunikationsprozessen auszuschließen, sollten Unternehmen den Dialog fördern und eine positive Trennungsatmosphäre schaffen. Hierbei steht nicht nur die reibungslose Aufgabenübergabe im Vordergrund, sondern auch das Ausdrücken von Dankbarkeit für die erbrachte Arbeit und das Einholen von Feedback.
  3. Auch nach dem Ausscheiden sollte der Kontakt zu ehemaligen Kolleg:innen bestehen bleiben. Selbst wenn nicht jedes Unternehmen ein Alumni-Netzwerk aufrechterhalten kann, ist es wertvoll, regelmäßig den Kontakt zu suchen und dabei über neue Vorteile für Mitarbeitende zu informieren. Studien zeigen, dass viele Boomerang Employees innerhalb eines Jahres zu ihrem früheren Arbeitgeber zurückkehren.

Fazit

Boomerang Employees bieten Unternehmen die Gelegenheit, sich stärker auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter:innen zu konzentrieren. Eine positive Employee Experience, von der Bewerbung bis zum Abschied, ist ebenso entscheidend wie die Kontaktpflege nach dem Ausstieg. Besonders im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Care-Arbeit gibt es viele ungenutzte Möglichkeiten. Durch die Implementierung und zielgerichtete Kommunikation geeigneter Unterstützungsangebote können Unternehmen sich im Wettbewerb um die besten Talente abheben.

Über die Autorin

Julia Kahle ist Mitgründerin und Co-CEO von heynanny, einem preisgekrönten Start-up, das Unternehmen mit der gleichnamigen Plattform hilft, kurzfristige und sichere Betreuungslösungen als Arbeitgeberbenefit anzubieten. Als ehemalige Head of HR Marketing & Recruiting kennt sie sich hervorragend mit Benefits- und allen Themen rund um Employer Branding aus. Zusammen mit ihrer Co-CEO Anna Schneider adressiert sie das Problem der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und bietet Betreuungslösungen für Kinder und ältere Menschen deutschlandweit an, auch in ländlichen Gebieten. Unternehmen profitieren von reduzierten Ausfällen, höherer Mitarbeiterbindung und Steuervorteilen. Julia Kahle, selbst zweifache Mutter, betont die Bedeutung von echten Mitarbeiterbenefits und sieht Unternehmen in der Pflicht, sich als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren.

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Die People Strategy nicht allein HR überlassen

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Im Januar drücken viele Personalbereiche die Pause-Taste. Sie ziehen sich für ein Offsite zurück, sei es in voller Teamstärke oder als Klausur der Führungskräfte des Bereichs. Nach einem kurzen Rückblick aufs zurückliegende Jahr dreht sich die Diskussion auch schon um die kommenden zwölf Monate. Was liegt an? Welche Schwerpunkte will HR setzen? Wie das Unternehmen und seine Mitarbeitenden voranbringen? 

Es werden Trendreports und einschlägige Studien gewälzt, die Ergebnisse der letzten Mitarbeiterbefragung einer erneuten Analyse unterzogen und einige Best Practices anderer Unternehmen geteilt, die den Anwesenden auf Konferenzen oder in Fachmagazinen untergekommen sind. Am Ende werden 3-5 Vorhaben herausgepickt – oder sogar mehr – und um all die Aufgaben ergänzt, die ohnehin gemacht werden müssen: Recruiting, Onboarding, Entwicklung, Performance Management, Vergütung und andere Themen aus dem Employee Lifecycle. Herauskommt eine lange Liste von Maßnahmen, die bestenfalls noch mit Budgets und Verantwortlichkeiten versehen ist. Eine Liste, die zwar nicht selten HR-Strategie genannt wird – die aber alles ist, nur keine Strategie. 

Personalbezogene Themen gewinnen erheblich an Bedeutung

Eine Strategie ist kein Plan oder eine Liste von Aufgaben, sondern das Ergebnis von Entscheidungen, die getroffen wurden, um für das Unternehmen zusätzlichen Wert zu schaffen. Ausgangspunkt ist immer die Frage: Welches Problem soll gelöst werden? Und hierbei geht es nicht um Probleme des HR-Bereichs, sondern um Herausforderungen oder Hürden, die das Unternehmen überwinden muss, um seine strategischen Ziele zu erreichen. Für den HR-Bereich sind natürlich besonders die Herausforderungen relevant, die sich auf die Menschen in der Organisation beziehen, auf Führung, Fähigkeiten und Zusammenarbeit. Und davon gibt es viele. 

Gerade erst hat eine Studie der Unternehmensberatung Horváth herausgefunden, dass sich Vorstandssitzungen inzwischen zu 40 Prozent mit personalbezogenen Themen befassen. Doch zugleich fördert die Analyse einen eklatanten Entwicklungsstau zutage: Gerade einmal 40 Prozent der befragten Führungskräfte geben an, dass ihre Unternehmen auch an Lösungen für die dringlichen People-Themen arbeiten. Die Lücke zwischen Veränderungsbedarf und tatsächlicher Veränderung ist riesig.

Unternehmensstrategie muss auch die Menschen in den Blick nehmen

Das ist eine einmalige Chance für HR, einen echten Wertbeitrag zu liefern: durch Lösungen, die sicherstellen, dass das Unternehmen seine Ziele erreicht. Anstatt sich also im Funktionssilo ausschließlich mit der Verbesserung von HR-Prozessen oder neuen Projekten zu befassen, muss HR den Dialog mit dem Vorstand bzw. der Geschäftsführung suchen und gemeinsam mit dem Business strategische Schwerpunkte im Bereich People & Culture definieren. Das Ergebnis ist eine People Strategy – oder Personalstrategie – als integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. 

Die People Strategy beschreibt, welches Humankapital für die Verwirklichung der unternehmensstrategischen Ziele benötigt wird und was das Unternehmen unternimmt, um das menschliche Leistungspotenzial in der Organisation freizusetzen. Typischerweise umfasst eine People Strategy nicht mehr als drei Säulen: (1) Kompetenzen, (2) Führung und (3) Kultur. Jede Säule beantwortet eine Leitfrage:

(1)   Welche Fähigkeiten braucht es, damit das Unternehmen erfolgreich ist? 

(2)   Welche Führung braucht es, damit das Unternehmen erfolgreich ist?

(3)   Welche Kultur braucht es, damit das Unternehmen erfolgreich ist?

Diese drei Leitfragen sind eingehend mit dem Business zu diskutieren, um gemeinsam ein Zielbild zu entwickeln. Aus dem Vergleich mit der Ausgangslage lassen sich strategische Handlungsfelder ableiten, die geeignet sind, die Lücke zwischen Ist und Soll zu schließen. Indem HR die People Strategy gemeinsam mit dem Business entwickelt, wird das Business in die Verantwortung genommen. So wie Digitalisierung nicht an den IT-Bereich delegiert werden kann und eine Nachhaltigkeitsabteilung allein kein Unternehmen nachhaltig machen kann, können Themen wie Führung und Kultur auch nicht vollständig in die Verantwortung des HR-Bereichs gelegt werden. Damit derart dicke Bretter gebohrt werden können, müssen alle Mitglieder der Unternehmensleitung eigene Beiträge leisten und gemeinschaftlich Verantwortung für die Umsetzung tragen. 

People Strategy wertet HR-Bereich auf

Es geht aber nicht nur um geteilte Verantwortung. Eine People Strategy stellt auch sicher, dass die HR-Funktion strategisch arbeitet: Im Mittelpunkt steht die Frage nach den Wertbeiträgen von HR zur Verwirklichung der Unternehmensziele. HR-Projekte, Produkte und Prozesse werden erst betrachtet, wenn die Frage nach dem Wertbeitrag, den das Unternehmen von HR erwartet, geklärt ist. Dies geschieht im Rahmen einer nachgelagerten Funktionalstrategie, die klärt, wie der HR-Bereich funktioniert, d.h. wie Entscheidungen getroffen, Verantwortungen zugewiesen und welche Initiativen gestartet werden. 

Eine People Strategy richtet aus. Sie sorgt dafür, dass HR das Richtige tut. Sie macht es möglich, die Wirksamkeit von Personalarbeit nachzuweisen. Und nicht zuletzt verschafft sie HR den Stellenwert, den die Funktion verdient: integraler Bestandteil des Business zu sein und gleichwertiger Partner am Tisch der Entscheider.  

Die Autoren

Johannes Brinkkötter, Senior Partner, berät seit 2018 bei der hkp/// group Geschäftsleitungen und Personalverantwortliche bei der Konzeption, Planung und Umsetzung anspruchsvoller Transformationsprojekte im In- und Ausland. Er startete seine berufliche Laufbahn zunächst im BASF-Konzern und war als Managing Director der BASF Services Europe in Berlin bis 2012 für den Auf- und Ausbau des Europäischen Shared Service Centers verantwortlich. Mit seinem Wechsel in den E.ON-Konzern verantwortete er als SVP HR Services und Mitglied des HR Boards wesentliche Bereiche des HR-Managements sowie zahlreiche konzernweite Großprojekte.

Patrick Maloney ist Senior Director bei der hkp/// group . Der Transformations- und Kommunikationsexperte berät Unternehmen insbesondere bei der Neuausrichtung und Positionierung ihrer People Strategy. Dabei bringt er seine langjährige Erfahrung aus der Arbeit mit Arbeitnehmervertretungen ein. Patrick Maloney blickt auf rund 17 Jahre Berufspraxis in Industrie und Beratung zurück. Während er zunächst vielfältige Erfahrungen in der Gestaltung von konzernspezifischer Personalpolitik und Arbeitsbeziehungen sammelte, lag sein Schwerpunkt in den letzten Jahren vor allem auf der Entwicklung von Kommunikationskonzepten und Begleitung komplexer Change- und Transformationsvorhaben. Zuletzt war Patrick Maloney als Managing Director bei der internationalen Kommunikationsberatung FGS Global tätig.

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KI-Tools im HR: Welche für HR’ler:innen wirklich nützlich sind

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Die digitale Transformation hat die Art und Weise, wie wir arbeiten, grundlegend verändert. In einer Welt, in der Technologie unseren Alltag prägt, können KI-Tools im HR-Bereich eine entscheidende Rolle spielen, um die Arbeitswelt zu verbessern.  Von der effizienten Mitarbeitenden-Verwaltung bis zur Förderung der Unternehmenskultur bieten zahlreiche Tools innovative Lösungen. KI ist nicht mehr nur Zukunftsmusik, sondern ein unverzichtbares Werkzeug, um neues Arbeiten zeit-, ressourcensparend und zielgerichtet zu gestalten.

Im HR-Bereich eröffnen sich durch KI-gestützte Tools neue Möglichkeiten, Prozesse effizienter zu gestalten, Talente besser zu identifizieren und die Employer Experience zu verbessern. Es liegt an uns, diese Werkzeuge bewusst und strategisch einzusetzen und mit ihnen die Zukunft der HR zu gestalten.

Folgende Tools werden deshalb einmal genauer unter die Lupe genommen:

1. Die Zukunft der Arbeitszeiterfassung

Factorial ist eine HR Software, die ursprünglich zur Zeiterfassung verwendet wurde. Seit ihrem Start 2016, hat sie sich zu einer umfangreichen HR-Lösung entwickelt, die von der automatisierten Zusammenfassung von Dokumenten bis hin zur Verwaltung von Personalressourcen, wertvolle Zeit für HR’ler:innen durch KI-Unterstützung spart.

Ein wesentlicher Bereich, in dem Factorial AI sein Potenzial entfaltet, ist die Talentakquise. Das Tool ermöglicht es, das ideale Talent für offene Positionen zu finden, ohne Zeit mit der manuellen Durchsicht von Bewerbungen verbringen zu müssen. HR’ler:innen haben dank dieser KI-gestützten Hilfe die Möglichkeit, sich besser auf die Bewerbenden zu fokussieren, die am besten zur Stellenbeschreibung passen. Der gesamte Recruitingprozess wird dadurch effizienter und zielführender.

Ein weiterer Vorteil von Factorial AI liegt in seiner Fähigkeit, aussagekräftige HR-Analysen zu erstellen und Prognosen zu liefern. Durch automatisierte Berichte können Unternehmen schnell Einblicke in verschiedene Bereiche rund um HR gewinnen. Diese Erkenntnisse ermöglichen es den Unternehmen, fundierte Entscheidungen zu treffen und das volle Potenzial ihrer Mitarbeitenden auszuschöpfen.

Factorial ist ein sehr effizienter Begleiter, wenn es darum geht, Belastungen im HR zu reduzieren und Abläufe durch KI zu automatisieren.

2. Eine HR-Plattform für alle Bedürfnisse

Personio ist neben Anderen ein gutes Beispiel für ein solch umfassendes HR-Tool, da es von der Personalbeschaffung bis zur Gehaltsabrechnung alles abdeckt. Auch bei Personio ist die KI im Einsatz.

Personio Conversations ist wie ein persönlicher Assistent für HR-Fragen. Speziell für die Bedürfnisse von Personalabteilungen entwickelt, bietet dieser innovative Helpdesk jetzt noch mehr Möglichkeiten dank des brandneuen KI-gesteuerten Chatbots, AI-Powered Answers. Wir alle wissen, dass HR-Teams oft mit einer Flut von Mitarbeitenden-Anfragen konfrontiert sind, die Zeit und Ressourcen in Anspruch nehmen. Personio Conversations kann dabei Abhilfe schaffen.

Mit AI-Powered Answers steht den Mitarbeitenden rund um die Uhr ein Chatbot zur Verfügung, der maßgeschneiderte Antworten auf häufig gestellte Fragen liefert – und das automatisch! Es finden sich also schnell und einfach die Informationen, die der/die Mitarbeiter:in gerade braucht, ohne auf die Personalabteilung warten zu müssen. Das bedeutet weniger Stress für HR und mehr Zeit für andere Aufgaben.

Mit Personio Conversations kann man außerdem Standardprozesse für häufige Anfragen erstellen, was die Verwaltung noch einfacher macht. Zusätzlich bietet die Plattform die Möglichkeit einer nahtlosen Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teams und Abteilungen, was Onboarding, Recruiting und andere Prozesse erleichtert.

Dank der KI-Technologie von Personio Conversations werden Anfragen in Echtzeit analysiert und optimale Antworten bereitgestellt. Doch was ist, wenn der Assistent mal nicht weiter weiß? Das ist gar kein Problem, denn die KI dann doch mal an ihre Grenzen stößt, wird die Anfrage automatisch an das HR-Team weitergeleitet.  Die Kommunikation dafür erfolgt dann ganz einfach über bekannte Kanäle wie Slack oder Microsoft Teams.

Mit Personio Conversations wird die Verwaltung von Mitarbeitenden-Anfragen zum Kinderspiel – effizienter und einfacher denn je zuvor und zahlt zusätzlich noch positiv auf die Employer Experience ein.

3. Das wohl bekannteste KI-Tool

Obwohl ChatGPT nicht das erste KI-Tool ist, das wir kennenlernen durften, hat es dennoch zweifellos dazu beigetragen, das Bewusstsein für die Möglichkeiten von KI in der Gesellschaft zu schärfen und zeigt, wie fortgeschritten und vielseitig KI-Technologien geworden sind.

ChatGPT hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht und wird stetig weiter aktualisiert und verbessert.  Es ist speziell darauf ausgelegt, natürlich klingende Konversationen zu führen. Das Besondere an ChatGPT ist also, dass es die natürliche Sprache versteht und erzeugt, was eine Vielzahl von Vorteilen für die HR-Arbeit bieten kann.

Hier sind einige Beispiele dafür, wo ChatGPT eine gute Ergänzung sein kann:

  • Fragen zu Unternehmensrichtlinien und -verfahren: ChatGPT bietet schnell Antworten auf häufig gestellte Fragen, die z.B. Unternehmensrichtlinien, Arbeitsverträge, Urlaubsregelungen und andere administrative Angelegenheiten betrifft.
  • Recruiting: ChatGPT kann eine gute Unterstützung im Recruitingprozess darstellen. So kann es bspw. eine erste Prüfung der Bewerbungen vornehmen und vorselektieren oder auch passende Interviewfragen zusammenstellen.
  • Unterstützung bei der Mitarbeiter:innenkommunikation: Dadurch, dass ChatGPT auf die natürliche Verwendung von Sprache ausgelegt ist, kann es nützliche Hilfestellungen geben, um effektiver mit Mitarbeitenden zu kommunizieren. So kann es z.B. beim Verfassen wichtiger Ankündigungen, Erinnerungen oder Updates helfen.

Generell kann ChatGPT eine gute Ergänzung gerade bei sich wiederholenden Prozessen sein und im HR dadurch eine große Zeitersparnis bieten.

Fazit: KI als Partner im HR Management ist super!

In einer Zeit des Wandels bieten ChatGPT und Co. eine Fülle von Möglichkeiten, HR-Prozesse zu optimieren. Dabei ist aber eines ganz sicher! Die menschliche Komponente bleibt unverzichtbar, denn KI-gestützte Tools sollten als Partner betrachtet werden, die HR-Profis dabei unterstützen, eine ressourcenorientierte und menschenzentrierte Arbeitswelt zu schaffen.

Bei der Nutzung von KI gilt es einige Regeln zu beachten und weitere wichtige Hinweise im Hinterkopf zu behalten.

  1. Datenschutz und -sicherheit sind ein Muss. Es ist wichtig, dass alle Daten, die von KI-gestützten Tools gesammelt und verarbeitet werden, angemessen geschützt sind und den geltenden Datenschutzrichtlinien entsprechen.
  2. KI-Systeme können aufgrund von Bias und Diskriminierung fehlerhafte Entscheidungen treffen. Daher ist es entscheidend, dass KI-Algorithmen fair und transparent sind, insbesondere bei der Auswahl von Kandidat:innen oder der Leistungsbewertung.
  3. Die mangelnde Transparenz und Erklärbarkeit von KI-Entscheidungen ist ein Problem. HR-Verantwortliche sollten sicherstellen, dass die verwendeten KI-Modelle transparent sind und nachvollziehbare Entscheidungen liefern.

Obwohl KI-gestützte Tools effizient sein können, dürfen sie nicht die menschliche Interaktion und Empathie ersetzen. Es ist wichtig sicherzustellen, dass KI-gestützte Tools immer nur als Ergänzung zur menschlichen Arbeit gesehen werden.

Wenn wir also KI ganz bewusst und strategisch einsetzen, können wir die Zukunft des HR gestalten und gleichzeitig die Bedürfnisse und Potenziale jedes einzelnen Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellen.

Über die Autorin

Eva Mecking ist Junior People & Culture Specialist bei hppyppl, einem Start-up Unternehmen aus Bingen am Rhein, dessen Mission es ist, menschenzentriertes Arbeiten in jeder Organisation zu ermöglichen und jeder/jedem Einzelnen ein erfüllendes Arbeitsumfeld zu bieten. hppyppl glaubt fest daran, dass jeder Mensch ein Recht darauf hat, eine sinnstiftende Arbeit auszuüben. Als HR-Agentur sind sie der „Partner in Crime“ für sämtliche HR-Themen, sowohl auf strategischer als auch auf operativer Ebene. Ihr Ziel ist es, Organisationen jeglicher Größe dabei zu unterstützen, Menschen in den Mittelpunkt ihres Unternehmens zu stellen, um sie wirksamer und profitabler zu machen.

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Der Beitrag KI-Tools im HR: Welche für HR’ler:innen wirklich nützlich sind erschien zuerst auf Future of HR.





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